Wir veröffenzlichen hier eine Vorschau für Broschüren zur Arbeiter*innengeschichte in Braunschweig, die wir als Partei erstellt haben. Die kompletten Broschüren können beim Gruppenabend oder bei Veranstaltungen erworben, oder hier bestellt werden.
Faschistischer Terror in Braunschweig 1931 – 1933
Aus der Einleitung
Am 31. Januar 2023 jährt sicht zum 90. Mal der Tag der Machtübertragung an die Faschisten. Der folgenden Generation war der Mund verschlossen, ihre Kinder und Kindeskinder wuchsen in dieser Atmosphäre auf. Das Ausmaß des Terrors in Braunschweig und die Schwere der begangenen Verbrechen waren lange unnennbar, Wissen ging verloren. So wundert es nicht, daß dieser Teil der Vergangenheit selektiv wahrgenommen wird und sich die Aufarbeitung oft auf einzelne Vorkommnisse reduziert.
In welchem Umfang, mit welchen Verheerungen der Faschismus hier gewütet hat droht eine Jahreszahl, ein Datum zu werden. Wir versuchen, vorhandene Quellen zusammenzuführen, die Geschichte politisch neu in den Blick zu nehmen und daraus Lehren zu ziehen. Dazu muss man die Geschichte kennen. Wessen Geschichte? Wer erzählt sie?
Die Opfer mahnen uns: „Lasst es nie wieder zu!“ Die Lehren, die zu ziehen sind: keine Spaltung zuzulassen, sondern die Einheit der Arbeiterklasse zu organisieren, gemeinsam im Bündnis mit allen, die sich dem Antifaschismus, der friedlichen Entwicklung des Landes und dem Fortschritt verpflichtet fühlen. Das erste gemeinsame Ziel könnte sein, Mehrheiten für einen neuen Artikel im Grundgesetz zu organisieren, der wie folgt lauten könnte:
„Artikel 1: Der Schwur von Buchenwald verpflichtet alle Staatsorgane: Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln und der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Absatz 1. Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Faschismus und als gesetzlicher Feiertag Bestandteil dieses Artikels.
Absatz 2. Dieser Artikel ist unumkehrbar und auf alle Artikel des Grundgesetzes anzuwenden.“
Abgabe gegen Spende von 7 €.
In eins nun die Hände!
Geschichte ist Erinnerung
Diese Broschüre erzählt von Menschen die 1945 begonnen hatten, auch in Braunschweig den Schutt von den Straßen und aus den Köpfen zu räumen, die zwei Jahre vor der Befreiung vom Faschismus in der Illegalität begonnen hatten, ein antifaschistisches Deutschland zu gestalten. Die in Braunschweig sofort daran gegangen waren, die Einheit der Arbeiterklasse zu organisieren.
Geschichte ist Veränderung
Bruchstücke ihrer Erinnerungen, in dem die Interessen der Arbeiterklasse oberstes Gebot haben sollten, haben sie festgehalten, Dokumente bewahrt. Diese Dokumente erzählen von einem antifaschistischen Deutschland, in dem die Sicherung des Friedens Staatsziel sein sollte. Ihre politischen Pläne, wie das zu organisieren ist, sind eine bisher unerledigte Aufgabe und ein erstrebenswertes Ziel.
Geschichte ist Auftrag!
Sie haben die Richtung gewiesen, der wir mit dieser Broschüre folgen. Das Stück Weg, das wir gestalten können ist u.a., die Erinnerung an sie und die Geschichte der Arbeiterklasse wachzuhalten und das Wissen weiterzugeben.
Nichts und niemand ist vergessen.
Abgabe gegen Spende von 5 €.
Zwischen Revolution und Faschismus
Diese Broschüre ist kein Geschichtsbuch! Wir stellen die Ereignisse anhand Braunschweiger Quellen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit dar. Die Dokumente sprechen für sich, die Zeitzeugenberichte geben natürlich
das Erleben und die Sichtweise der Beteiligten wieder.
Diese Broschüre wurde auf der Grundlage der „Blätter zur Geschichte der niedersächsischen Arbeiterbewegung“ der DKP 1980/1982/1986 erstellt. Erweitert wurden sie durch neuere Recherchen und daraus resultierende
Erkenntnisse.
Sie beruht auf den Erzählungen der Menschen, die Anfang des letzten Jahrhunderts geboren wurden, in der Arbeiterbewegung aktiv waren und mit der Novemberrevolution an einer historischen Zeitenwende beteiligt waren. Ihre Erzählungen dokumentieren ihre daraus resultierenden Forderungen. Sie zeigen wie sie die Republik gegen den Kapp-Putsch verteidigten, aber auch ihre Diffamierung und Kriminalisierung bis hin zur Verfolgung im Faschismus.
Abgabe gegen Spende von 3 €.
Minna Faßhauer
Minna Faßhauer war Anfang des letzten Jahrhunderts in und mit der Braunschweiger Arbeiter*innenschaft aktiv.
Sie setzte sich noch unter illegalen Bedingungen für die Aufhebung des reaktionären Reichsversammlungsgesetzes von 1850 ein, das Frauen und Jugendlichen verbot, sich in Vereinen politisch zu betätigen. Mit dem Vereins- und Versammlungsgesetz von 1908 wurde das Verbot auch in Braunschweig aufgehoben.
Sie arbeitete in der Kinderschutzkommission mit und machte sich für die Schaffung von Kinderhorten, Volkskindergärten und die allgemeine Volksschule stark.
Als Ergebnis der Novemberrevolution übertrug ihr der Arbeiter- und Soldatenrat 1918 das Volkskommissariat für Volksbildung. Sie war damit die erste Frau in Deutschland, die in einem der Länder/Herzogtümer ein Minister*innenamt bekleidete. In ihrer Amtszeit wurde durch Gesetz die Trennung von Staat und Kirche an den Schulen vollzogen, ein zweites Gesetz hob die Geschlechtertrennung an den Schulen auf.
Per Erlass mussten tendenziöse Belehrungen über Militarismus, Volksverhetzung und Fürstenverherrlichung aus Bibliotheken und Schulbüchern getilgt und die Kriegs- durch Friedens- und Kulturgeschichte ersetzt werden.
An die Lehrkräfte erging die Aufforderung, herabsetzende Äußerungen über die Revolution und die revolutionären Errungenschaften zu unterlassen.
In dieser Broschüre haben wir ihren Lebensweg nachgezeichnet. Spätere Recherchen sind auf der Seite des DGB-Arbeitskreises „Minna Faßhauer“ nachzulesen: https://www.minna-fasshauer.de/
Abgabe gegen Spende von 3 €.
Anna Beddies
In dieser Broschüre kommt Anna Beddies weitgehend selber zu Wort. Sie hat uns ihre Erinnerungen hinterlassen. Anna war Arbeiterin in verschiedenen Braunschweiger Metallbetrieben, Betriebsrätin, politisch in der KPD aktiv. Sie war Friedenskämpferin und aktiv gegen die Notstandsgesetze in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ihre politische Arbeit nach 1933 wurde so beschrieben:
„Nur wenige deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen hatten während des Krieges das politische Bewußtsein, den Mut und die Menschlichkeit bewahrt, in den ausländischen „Arbeitssklaven“ den Kollegen, die Kollegin zu sehen.
So beispielsweise Anna Beddies, nach dem Krieg Betriebsrätin und Landtagsabgeordnete der KPD, die den ausländischen Zwangsarbeiterinnen bei Bremer & Brückmann ärztliche Hilfe vermittelte und Lebensmittel besorgte.“
(Bernhild Vögel: „Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen“ Braunschweig, Broitzemer Str. 200, pdf-Ausgabe von 2005, Seite 135)
Abgabe gegen Spende von 3 €.
Die rote Fahne über dem Braunschweiger Schloss
Diese Arbeit erschien 1978 anlässlich des 60. Jahrestages der Novemberrevolution in Braunschweig.
Die DKP Braunschweig hat sich entschlossen, die Erinnerungen Hermann Wallbaums neu aufzulegen und um seine politische Autobiographie zu ergänzen.
Es sind die Erinnerungen eines Braunschweiger Revolutionärs, die vom Flugblattverteilen 1908, Befehlsverweigerung im 1. Weltkrieg, aktive Teilnahme an der Novemberrevolution, KZ-Haft in Lager 21, Sachsenhausen, Mauthausen bis zu Verhandlungen über eine sozialistische Einheitspartei in Niedersachsen
nach 1945 reichen – in einmaliges Zeitzeugen-Dokument.
Wir trafen uns gleich nach Beendigung des Krieges mit bestimmten Persönlichkeiten im Ministerium. Ich persönlich plädierte gegenüber der SPD und dem Präsidenten, Herrn Schleebusch, der von den Engländern eingesetzt worden war: „Laßt uns bitte den Fehler nicht wieder machen wie 1918.
Nach allem, was wir erlebt haben, Konzentrationslager, Zuchthäuser usw., ist mancher Genosse nicht wieder gekommen.“, resumierte Hermann Wallbaum seinen Bericht.
Abgabe gegen Spende von 3 €.