Mehr als 100 Gäste bei Veranstaltung mit Kai Degenhardt
Am 12. Mai veranstaltete ein Bündnis aus 9 Organisationen (Stiftung Ethecon, SDAJ, Initiative ART, BIBS, Roter Ring, DKP, Linksjugend Solid, VVN-BdA und Die.Linke) einen gut besuchten und informativen Abend mit Kai Degenhardt unter dem Titel „Das Arbeiterlied“ im Konzertsaal des KufA Hauses. „Als ich dein Programm im Oktober vergangenen Jahres in der Bildungsstätte Sprockhövel der IG Metall gesehen habe, war ich davon so begeistert, dass ich dich direkt gefragt habe, ob du damit nach Braunschweig kommen würdest. Das hat nun tatsächlich geklappt und als wir mit der Vorbereitung begonnen haben, hätte ich nicht gedacht, dass wir diese Veranstaltung mit so einem breiten Bündnis auf die Beine stellen werden. Jugendverbände, Parteien, Initiativen und Vereine haben sich zusammengefunden und diesen Abend geplant.“, so Timo Reuter der für die Veranstaltenden den Abend eröffnete.
Der Einladung der Veranstaltenden folgten gut 100 Interessierte und lauschten gespannt dem Ritt durch knapp 200 Jahre der organisierten deutschen Arbeiter:innenbewegung. „Im Jahr 2014 wurde das »Singen der Lieder der deutschen Arbeiterbewegung« in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im Sinne der UNESCO aufgenommen. Das Liedgut sei »Ausdruck von Benachteiligung und Unterdrückung lohnabhängiger Beschäftigter, aber auch von Gegenwehr, Kampfeswillen und Zukunftsgewissheit.«“, kündigte der Flyer die Veranstaltung an.
Exemplarisch zeigte Kai Degenhardt anhand der großen Ereignisse – Weberaufstand, Gründung des ADAV, Novemberrevolution, 1. Weltkrieg, Kampf gegen den dt. Faschismus, Kampf um die 35h-Woche – die Höhen und Tiefen der Geschichte der dt. Arbeiter:innenbewegung. Zu den großen Meilensteinen der Geschichte spielte er, die in jener Zeit entstandenen Lieder. Das Publikum ließ es sich nicht nehmen und sang viele der Lieber mit.
Dieser Abend wurde von den Veranstaltenden vollkommen ehrenamtlich getragen und vorbereitet. Trotz nicht unerheblicher Kosten war der Eintritt an diesem Abend frei, sodass es jeder und jedem ermöglicht werden sollte teilzunehmen. Der Abend trug zu einem Zusammenrücken der Veranstaltenden bei und stellt damit aus unserer Sicht einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Zusammenarbeit von verschiedenen Organisationen und Generationen.
Geeint werden wir niemals besiegt werden
Zu der Veranstaltung „50 Jahre nach dem Putsch in Chile. Lateinamerika wieder auf einem fortschrittlichen Weg?“ hatte ein breites Bündnis fortschrittlicher Gruppen und Parteien in Braunschweig am 15. September in die Kufa eingeladen. Die über 80, vor allem jungen Teilnehmer*innen nahmen an dem kenntnisreichen Vortrag der Univ.-Prof. Dr. habil. Raina Zimmering und einem interessanten und bewegenden Kulturprogramm teil.
Zur Begrüßung betonte Werner Hensel von der DKP Braunschweig als ein Vertreter der Veranstalter (DKP, VVN Braunschweig, Roter Ring Braunschweig, Stiftung Ethik & Ökonomie, Linksjugend Solid, SDAJ Braunschweig, Cuba Si, SD, die Linke), dass „wir diese Veranstaltung gemeinsam organisiert haben und gemeinsam durchführen, gemeinsam wie die Unidad Popular“.
Der Vortrag von Univ. Prof. Dr. Raina Zimmering (Historikerin, Politologin, Soziologin, Lateinamerikanistin, Senior Research Fellow am Institut für Internationale Politik (IIP)) befasste sich zuerst mit den umfassenden sozialen Maßnahmen der Regierung unter Salvador Allendes und ihrer Vision des friedlichen Weges zum Sozialismus. Faktenreich belegte sie, wie die herrschende Klasse in Chile, die Regierung Allendes versuchte zu destabilisieren und gemeinsam mit Unterstützung der US-amerikanischen Regierung und seines Geheimdienst CIA den Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung Allendes vorbereitete. Bewegend schilderte sie, auch aus unmittelbarer persönlicher Kenntnis, die grauenvollen Tage nach dem Putsch des Militärs unter Diktator Augusto Pinochet, die geprägt waren von Verhaftung, Folter und Mord an allen fortschrittlich gesinnten Menschen in Chile.
Die 17 Jahre der Diktatur Pinochets, die ökonomisch gekennzeichnet waren durch die Einführung der Neoliberalismus Konzepte der „Chicago Boys“, die u.a. umfangreiche Privatisierungen staatlicher Institutionen zur Folge hatte, war auch eine Zeit um die Deutungshoheit der Geschichte Allendes und des Putsches des Militärs, eine Zeit geprägt von „Angst-Vergessen-Gewalt“, ein „Kampf um die Narration“, wie Prof. Dr. Raina Zimmering darlegte.
Diese von den Herrschenden in ausländischen Medien propagierte Sichtweise, wirke bis heute in der chilenischen Gesellschaft, in der trotz großer sozialer Proteste, wie 2019/2020 gegen soziale Ungleichheit und gegen die neoliberale Verfassung Pinochets, ein fortschrittlicher Verfassungsentwurf keine Mehrheit in der Bevölkerung fand. Vor der Lösung dieser Aufgabe, so Prof. Dr. Raina Zimmering, stehen heute die Regierung Boric und alle fortschrittlichen Kräfte in Chile.
Die anschließende Diskussion befasste sich mit den Themen der Möglichkeit des friedlichen Weges zum Sozialismus, der notwendigen Unterstützung Allendes und der Versäumnisse der chilenischen Linken und ihrer aktuellen Aufgaben in der heutigen Zeit.
Im Anschluss des Vortrages und der Diskussion, schilderte Dennis von der Linksjugend Solid in einem Kurzvortrag das Leben und die Bedeutung Victor Jara’s für die Entwicklung des Neuen Chilenischen Liedes, dem Nueva Canción, welches eine große kulturelle Rolle zur Unterstützung der Allende-Regierung spielte, sowie in der internationalen Solidaritätsbewegung nach dem faschistischen Putsch in Chile. Verdeutlicht wurde dies, an vorgetragenen Liedern von Victor Jara, Inti Illimani, Quilapaún und Auszügen aus dem von Mikis Theodorakis vertonten Gedichten aus dem Gedichtzyklus Canto General von Pablo Neruda, deren Übersetzung und Bedeutung dargelegt wurden.
Der kulturelle Teil der Veranstaltung wurde abgerundet von einer Ausstellung von Plakaten aus der Zeit der Unidad Popular und Bildern der KünstlerInnen Mechthild Hartung und Wolfgang Teuber, die im Publikum große Aufmerksamkeit fand.
Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung unterstrich in seinem Schlusswort Werner Hensel von der DKP, die Notwendig der weiteren Zusammenarbeit der Veranstalter, der linken Kräfte überhaupt, angesichts des Krieges in der Ukraine, der Klimakatastrophe, der Zunahme von Armut und Hunger in der Welt, bei zeitgleichem Anstieg des Reichtums von wenigen Superreichen auf diesem Planet. Das erfordere ein Bündnis aller fortschrittlichen Kräfte, ein gemeinsames Handeln, wie das der Unidad Popular.
Wolfgang Teuber
„Faschistischer Terror in Braunschweig 1931 bis 1933“. Wider das Vergessen! Der 8.Mai muss Feiertag werden!
Unter diesem Titel luden der DGB Region Südostniedersachsen, die VVN-BdA Braunschweig und die DKP Braunschweig am 6. Mai in das Veranstaltungszentrum KufA Haus. Mehr als 50 Menschen, erfreulicherweise viele junge, folgten der Einladung.
DGB-Regionsgeschäftsführer Michael Kleber betonte in seinem Grußwort die Verantwortung der Gewerkschaften und der Linken insgesamt für die Bewahrung der Demokratie. Die Losung „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“ sei weiter aktuell, wie verstärkte Präsenz und Übergriffe der Rechten in Braunschweig zeigten. Ausdrücklich dankte er für die „unermüdliche Recherchearbeit“ von VVN und DKP Braunschweig zur Geschichte des Faschismus im damaligen Braunschweiger Land und in der Stadt Braunschweig.
Eindrucksvoll die „Choreographie“ der Zeitzeugenberichte.
Der DKP Kreisvorsitzende Werner Hensel als Hauptsprecher auf der Bühne trug einen kurzen Abriss der Geschichte bis 1945 vor. Im Land Braunschweig kamen die Faschisten durch eine Koalition mit den bürgerlichen Parteien früher an die Regierungsmacht als im übrigen Deutschland. Schon ab 1931 waren Gewalt und Terror für sie Mittel der Machtausübung. Mit Zustimmung Hitlers wurden Stadt und Land Braunschweig terrorisiert, Mandatsträger aus Ämtern geprügelt und so ein Exempel für ganz Deutschland statuiert. Nicht zuletzt wurde Hitler 1932 im Land Braunschweig vom NSDAP-Innenminister Klagges eingebürgert, damit er bei der Reichspräsidentenwahl 1932 kandidieren konnte.
Diese Geschichte wurde von jungen und älteren Genoss*innen, im Saal verteilt, aus Originalberichten von Zeitzeugen vorgetragen.Bekannte Namen, wie Heinrich Jasper, Hermann Basse, die 10 Gewerkschafter und Genossen, denen wir alljährlich in Rieseberg gedenken, Matthias Theisen und August Merges, sowie Paul Wunder und Walter Maass.(unvollständig) So wurde hautnah und erschreckend deutlich, was Faschismus an der Macht bedeutet und wovon die Menschheit am 8. Mai 1945 befreit wurde.
Am Ende stand eine Einspielung des Appells von Ester Bejarano in den Tagesthemen vom 30. Januar 2021: „Der 8. Mai muss Feiertag werden!“
Im zweiten Teil dann: Achim Bigus: Musiker, Gewerkschafter und Kommunist mit Liedern aus dem Widerstand gegen den Faschismus, der Friedensbewegung und Liedern der internationalen Solidarität aus vielen Ländern: Italien, Frankreich, Russland, jiddische Lieder und solche aus Portugal. Achim Bigus singt nicht nur(mehrsprachig), er erklärt, ordnet ein und bezieht Stellung. So schaffte er es immer wieder das Publikum miteinzubeziehen und, trotz der derzeitigen schwierigen politischen Situation für die linken, antifaschistischen Kräfte, eine positive Zukunftsstimmung zu vermitteln. Bitter nötig in diesen kriegerischen Zeiten.
Die Zeitzeugenberichte „Faschistischer Terror in Braunschweig 1931 bis 1933“ können als neueste Broschüre ihrer Reihe „Braunschweigs rote Seiten“ bei der DKP Braunschweig unter info@dkp-braunschweig.de oder hier bestellt werden.
Erfolgreiche Friedensaktion gegen Rheinmetall
„Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier!“ – unter diesem Motto demonstrierten vergangenen Sonntag 500 Demonstranten in Unterlüß. Der Ort in der niedersächsischen Südheide ist seit 1899 Sitz der Rüstungsfirma Rheinmetall. Ein breites Bündnis hatte zu einer Demonstration und einem Friedenscamp aufgerufen. Die Demonstration ging vom Bahnhof über das erst gerichtlich durchgesetzte Friedenscamp zu den zwei Eingängen der Rüstungsfirma Rheinmetall. Ein Tenor der Reden auf der Demonstration und danach war: Wir sind gegen Rheinmetall, aber nicht gegen die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Die Diskussion über die Umstellung auf zivile und ökologische Produktion muss beschleunigt werden. Die Initiati
ve Biosphärengebiet Hohe Heidmark betonte, wie viele Arbeitsplätze dadurch entstehen könnten. Der DGB-Vorstzende Charly Braun wies daraufhin, dass FacharbeiterInnen und IngenieurInnen in der Medizintechnik z. B. lebenserhaltende Arbeitsplätze finden könnten.
Zu den Aktionen hatte ein breites Spektrum der Friedensorganisationen aufgerufen, Attac, gewerkschaftliche Initiativen,VVN-BdA, kurdische Verbände und Antifa- Gliederungen, Die Falken und Die Linke Niedersachsen sowie die DKP
Niedersachsen. Die DKP-GenossInnen aus Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Wolfsburg verteilten UZ und sammelten Unterschriften unter den Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“. Die Bilanz konnte noch einmal kräftig verbessert werden, auch wenn das Ziel von 3 000 Unterschriften bereits erreicht wurde.
Rheinmetall ließ unter anderem im 2. Weltkrieg Kriegsgefangene, ZwangsarbeiterInnen und jüdische Frauen aus dem KZ Bergen-Belsen Waffen herstellen. Heute produziert Rheinmetall unter anderem Kampfpanzer wie den Leopard 2 und Munition. Durch Tochtergesellschaften in Südafrika, der Türkei und Polen werden bestehende Rüstungskontrollen umgangen und Waffen in Krisengebiete geliefert. Im Jemen sterben Menschen an Bomben, die Rheinmetall in Italien produziert hat und mit Leopard 2 Panzern führt die Türkei einen völkerrechtswidrigen Krieg im nordsyrischen Afrin. Profite mit dem Leben und Blut von Menschen. Der alte Spruch „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“ist noch immer richtig.
Appell „Abrüsten statt Aufrüsten“ unterstützen
Zu dritt eine Stunde im kalten Wind auf dem Wochenmarkt und 34 Unterschriften unter den Appell „Abrüsten statt Aufrüsten“ gesammelt – große Zustimmung bei den Marktbesuchern. Da geht noch mehr!
Die ersten 130 Unterschriften – gesammelt auf Gewerkschaftskonferenzen und -versammlungen, im Bekanntenkreis und auf dem Markt – sind an die Friedenskoordination geschickt.
Die nächsten Termine zum Unterschriften-Sammeln werden bekannt gegeben – es muss ein bisschen wärmer werden.
Afrin ist nicht allein – Stoppt den Krieg gegen Afrin!
Mehrere Hundert zumeist kurdischer Menschen protestierten am Mittwoch in Braunschweig vor dem „Schloss“ gegen den völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die mehrheitlich von Kurden bewohnten Gebiete in Afrin (Föderation Nordsyrien).
Aufgrund der sehr kurzfristigen Ankündigung der Kundgebung war die Beteiligung der Braunschweiger eher gering. Neben der DKP und der PDL waren Menschen aus der Friedensbewegung und dem Bündnis gegen Rechts solidarisch.
Informationen aus erster Hand zur politischen Situation in Israel
Einen spannenden Abend hatten die knapp 40 Besucher der DKP Braunschweig mit Adel Amer, Generalsekretär der KP Israels. Der israelische Genosse referierte zur innenpolitischen Situation und zu Chancen der friedlichen Lösung des Konfliktes Palästina-Israel: Die israelische Regierung rede zwar über eine 2-Staaten-Lösung, forciere aber gleichzeitig den Siedlungsbau in palästinensischen Gebieten. Es gebe einen Wettbewerb der rechten Parteien um eine radikale Politik gegenüber den Palästinensern, aber alle vertiefen ihre neoliberale Politik. Die bewusste Verschärfung des Konfliktes Israel-Palästina überlagere die sozialen Themen in der israelischen Politik. Die Rechten wollen anstelle eines „demokratischen“ einen „jüdischen“ Staat Israel durchsetzen.Unterschwelliger Rassismus wird durch die Gesetzgebung legalisiert, Gewalt gegen Palästinenser geduldet. Dies lässt eine Entwicklung in Richtung Faschismus befürchten. Gegen diese ethnische/religiöse Politik helfe nur gemeinsames Handeln der arabischen und jüdischen fortschrittlichen Kräfte, zum Beispiel durch die Erweiterung des Wahlbündnisses, in dem die PCI derzeit vertreten ist.
Adel Amer beantwortete die zahlreichen Fragen aus dem Publikum – welche Rolle die Gewerkschaften und NGO’s spielen, Perspektive der Demonstrationen gegen Korruption, Haltung der Parteien zur Hauptstadtfrage, Spaltung der israelischen Gesellschaft, Interessen Saudi-Arabiens und Israels gegenüber Iran. Zur 2-Staaten-Lösung meinte Adel Amer, dass diese realistisch sei, wenn sie politisch gewollt werde. Auch nach 1979 und nach 2005 sei es möglich gewesen, israelische Siedlungen in besetzten Gebieten zurück zu bauen. Teil einer friedlichen Lösung ist die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes der Palästinenser. Die PCI stelle sich die Aufgabe, an der Schaffung einer einheitlichen Interessenvertretung des palästinensischen Volkes mitzuwirken.
Fazit der veranstaltenden DKP Braunschweig nach gut zwei Stunden: Das Versprechen, Informationen aus erster Hand über die politische Situation in Israel zu bekommen, wurde eingelöst, auch wenn aus Zeitgründen auf konkrete Beispiele verzichtet werden musste.
Automobilkonferenz der DKP
Unter der Fragestellung „Automobilindustrie- wie weiter?“ diskutierten auf Einladung der Betriebsgruppe VW und der DKP Bezirke Niedersachsen und Ruhr-Westfalen mehr als 40 Teilnehmer*innen in Hannover über die Bedeutung der Automobilindustrie in Europa, die Bedrohung der Arbeitsplätze, die Zukunft des Autos und einer veränderten Mobilität. Erfreulich viele junge Menschen und Nichtmitglieder unserer Partei fanden sich in den ver.di-Höfen ein.
Uwe Fritsch informierte über die Bedeutung der Automobilindustrie in Deutschland und Europa. Sowohl von der Anzahl der Arbeitsplätze als auch der Gewinne und der Bedeutung für den Export gehe es um einen Kernbereich der Wirtschaft in Deutschland und Europa. Das zeige, mit wem wir uns anlegen müssen im Kampf um eine andere Mobilität. Winfried Wolf begeisterte in einem emotionalen Vortrag nicht nur die Jüngeren im Publikum. Seine Thesen, die er ausführlich in seinem Buch: “Verkehr, Umwelt, Klima. Die Globalisierung des Tempowahns“ niedergelegt hat, umfassten u.a. die Verdrängung des Eisenbahn- und Straßenbahnverkehrs (im übrigen die ältesten Formen der Elektromobilität), die externen Kosten des Autoverkehrs sowie die Möglichkeit des „Umbaus der Automobilindustrie“.
Nach dem Mittagessen ging es in drei Arbeitsgruppen: in der ersten befasste sich Alfred Hartung mit der Frage „Elektromobilität – Ausweg aus der Umweltkrise?“, die zweite bestritt Winfried Wolf unter der Fragestellung: “Weltklima – Weltautogesellschaft – weltweite Alternativen“. In der dritten stellte Achim Bigus Thesen zu Bedingungen und Akteuren für die Durchsetzung alternativer Mobilitätskonzepte vor. Nach der Vorstellung der Kurzberichte aus den Arbeitsgruppen diskutierten dann Winfried Wolf, Uwe Fritsch und Anne Rieger unter dem Titel:“ Zukunft der Automobilindustrie – wer nimmt Einfluss- wohin geht die Reise?“ Insbesondere Anne Rieger bemühte sich um konkrete Vorschläge. Die Forderung, neben spezifischen Formen der Arbeitszeitverkürzung auch wieder die allgemeine Arbeitszeitverkürzung zur Lösung auf die Tagesordnung zu setzten, war nur eine!
Die Veranstalter haben einen Reader mit Texten und Thesen aus der Konferenz angekündigt. Er soll helfen, aus den Ergebnissen der Konferenz konkrete Politik zu entwickeln. So könnten vor Ort Diskussionsrunden mit verkehrsexperten, Umweltaktivisten, Stadtplanern, Gewerkschaften und Beschäftigten initiiert werden.
Außer dem Verriss eines Teilnehmers, dem das alles zuwenig neu und konkret erschien, waren die Rückmeldungen insbesondere der jungen Gewerkschafter positiv. Sicher, vieles war nicht neu, wir waren in den 80-ern schon mal weiter in der Diskussion. Es ging darum, die Diskussion um dieses Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen, das Bewusstsein für die Größe der Aufgabe zu schärfen, aber auch Mut zu machen, das Thema im Betrieb und in der Gewerkschaft anzugehen.
Denjenigen, die meinen, es könne alles so bleiben, wie es ist, sei gesagt: Der Umbau der Automobilindustrie wird stattfinden. Die Konzerne haben ihn auf Druck von Zivilgesellschaft und Politik auf die Tagesordnung gesetzt. Für uns geht es darum, ob es uns gelingt, die Entwicklungsrichtung zu beeinflussen und dafür zu kämpfen, dass nicht die Beschäftigten auf der Strecke bleiben.
Aktionen für den Frieden!
Die DKP Braunschweig/Wolfsburg hat die Initiative ergriffen gemeinsam mit anderen FriedensfreundInnen und der VVN gegen die Werbung der Bundeswehr auf Strassenbahnen (siehe Flugblatt), beim Jobcenter und auf dem Tag der Niedersachsen (1.9. in Wolfsburg) zu protestieren. Verteilt wurde das Flugblatt „Kein Werben fürs Sterben“ unterstützt durch ein Transparent ähnlichen Inhalts. Wir werden diese Aktionen bei gegebenen Anlässen weiterführen.